Gschaid und Millsdorf liegen in den Alpen und die Bewohner können sich nicht riechen. Das ändert sich auch nicht, als der Gschaider Sebastian und die Millsdorferin Susanne heiraten. Die arme Susanne, die zu Sebastian gezogen ist, wird in Gschaid nicht anerkannt und auch ihre gemeinsamen Kinder Konrad und Sanna haben es schwer. Der Druck auf das Ehepaar ist so groß, dass es öfters zwischen den beiden kracht und eines Tages, es ist zur Weihnachtszeit, zieht Susanne wieder zurück zu ihren Eltern nach Millsdorf. Dann ist der Heilige Abend da, der Schnee liegt meterhoch und Konrad und Sanna erfahren von der Legende, dass ein Bergkristall zerstrittene Menschen wieder zusammenbringen könne. Sie ziehen los, um so einen Stein zu finden, doch schon bald haben sich die zwei Kinder hoffnungslos verirrt und drohen zu erfrieren…
Regisseur Joseph Vilsmaier hat meine große Bewunderung seit dem genialen „SCHLAFES BRUDER“. Er hat es tatsächlich geschafft, dem Genre Bergfilm neue Aspekte abzugewinnen. Auch hier widmet sich der Mann, der schon große Filme wie „STALINGRAD“ und „COMEDIAN HARMONISTS“ schuf, dem etwas anderen Heimatfilm. Anders deshalb, weil hier keine heile Welt vorgegaukelt wird. Die Bergbewohner sind alles andere als gutgelaunte Jodler, sie sind Menschen, die es schwer haben und die in ihrer kleinen Welt gefangen sind, ein eigener alpiner Mikrokosmos aus Rückständigkeit. Vilsmaier gelingt eine äußerst realistische Inszenierung mit glaubhaften Kulissen, einem genialen Soundtrack, hervorragenden Bergaufnahmen, aber die darstellerischen Leistungen wirken leider mitunter etwas hölzern, gekünstelt. Und sicherlich ist manches auch sehr kitschig dabei, wobei ich vor allem an die Schneehöhle mit den Kristallen denke, aber trotzdem ist „BERGKRISTALL“ echt gelungene Unterhaltung, was man bei deutschen Filmen ja sonst nur selten sagen kann.
Die deutsche DVD von Concorde präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:2.35 (16:9 anamorph). Als Extras gibt es ein Making Of (20:53 Min.), vier nicht verwendete Szenen (gesamt 2:12 Min.), ein Programmpunkt namens „Das Geheimnis des Bergkristalls“, der sich mir vom Sinn her nicht erschliesst, da er nur ein paar Szenen wiedergibt (1:11 Min.), Filmo- und Biographien zu den Schauspielern und der Crew sowie Interviews mit ihnen, den Kinotrailer (0:49 Min.) sowie Trailer zu „PLEASANTVILLE“, „DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLOHRRING“, „DER FAKIR“ und „HEIDI". (Haiko Herden)
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